Salix caprea 'Pendula'

Einen Sichtschutz oder Gartenbegrenzung mit Weiden ziehen

Lebendige Grundstückseinfriedungen oder Sichtschutzelemente lassen sich mit verschiedenen Weiden-Arten sehr schön realisieren. Der Name Weide deutet auf die hohe Biegsamkeit der Ruten hin, denn es leitet sich aus dem Indogermanischen „ueie“ ab, was so viel bedeutet wie biegen, winden, drehen. Neben der guten Biegsamkeit des Holzes zeichnen sich Weiden zudem durch ein schnelles und oftmals gerades Wachstum aus.

Gestaltungsmöglichkeiten

Aufgrund ihrer oben erwähnten Eigenschaften eignen sich Weidenruten für die Anlage verschiedenster "grüner Bauwerke", wie unter anderem Zäune, Sichtschutzelemente, Tipis und Kriechtunnel. Neben dem ästhetischen Nutzen für den Menschen bieten Elemente aus Weidenruten auch einer Vielzahl von Insekten, Vögeln und Säugern sowohl Nahrung als auch Brut- und Lebensraum. Gestaltungselemente mit Weiden sind damit also hervorragend für den Naturgarten geeignet. Zudem lassen sich derartige Bauvorhaben einfach und schnell umsetzen, denn geschnittene Äste bilden im Boden neue Wurzeln aus.

Geeignete Weiden auswählen

An sich bevorzugen Weiden voll belichtete, feuchte, konkurrenzarme Standorte. Aus ökologischer Sicht ist es ratsam Weiden aus der näheren Umgebung zu verwenden, da sie an die regionalen Gegebenheiten bestens angepasst sind. Als Baumaterial eignen sich vor allem langtriebige Weiden hervorragend. Das wären zum Beispiel die Hanf- oder Korbweide ( Salix viminalis ), die Silberweide ( Salix alba ) sowie die so genannte Salweide ( Salix caprea ). Sie ist auch bekannt unter den Namen Palm- oder Kätzchen-Weide. Eine sehr schöne Weide zum Flechten ist die Mandelweide ( Salix triandra ). Die klassische von den Korbmachern benutzte Art ist hingegen die Küblerweide ( Salix smithiana ). Bei der Frage, welche Weidenart für das eigene Bauvorhaben am besten geeignet ist, kann auch der Fachmann im Gartencenter weiterhelfen.

Beginn der Bauprojekte

Geschnitten werden die Ruten idealerweise im laublosen Zustand, also während der Vegetationsruhe im Winter. Zu dieser Zeit sind die beste Bewurzelung und die stärkste Ausbildung neuer Triebe in den ersten Jahren nach dem Stecken gewährleistet. Für den Schnitt werden am besten Sägen oder Baumscheren verwendet. Sofern die geschnittenen Ruten nicht direkt an Ort und Stelle verarbeitet werden können, sollten die nicht gekürzten Ruten und Äste bei niedrigen Temperaturen schnell transportiert werden. Das wichtigste dabei ist der Verdunstungsschutz. Eine Abdeckung mit Folie ist hier hilfreich, um eine Austrocknung während des Transports zu vermeiden. Wenn die Ruten nicht direkt verarbeitet werden können, etwa weil der Boden gefroren ist, lassen sie sich auch eine Weile lagern. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass sowohl die Vegetationsruhe gewahrt bleibt als auch ein Austrocknen verhindert wird. Optimaler Weise werden die Äste dazu an einer schattiger Stelle in Erde oder Sand einschlagen und mit Folien abgedeckt. Alternativ können sie auch gebündelt und beschwert in kaltes Fließgewässer gegeben werden.

Bauanleitung für Zaun / Sichtschutz

Sofern ein möglichst stabiler Zaun oder auch Sichtschutz aus Weiden errichtet werden soll, werden rund 5 bis 10 cm dicke Weidenäste benötigt. Die Länge der Äste sollte ungefähr 50 bis 70 cm länger als die gewünschte Zaunhöhe sein. Denn zunächst wird ein etwa 20 bis 30 cm tiefer Graben ausgehoben. Dort werden die Weidenäste in einem Abstand von ungefähr einem Meter auf die endgültige Höhe des Zaunes eingeschlagen. Die Einschlagtiefe sollte circa 30 bis 40 cm betragen. Zwischen diese Äste werden im Abstand von 15 bis 30 cm dünnere Ruten über Kreuz gesteckt. Dadurch wird ein besseres Anwachsen gewährleistet. Anschließend den Graben mit Erde füllen und festtreten. Damit bereits am Anfang ein recht dichter Zaun entsteht, können waagrecht lange Ruten zwischen die senkrecht stehenden eingeflochten werden. Auch der Neuaustrieb der Ruten kann laufend miteinander verflochten werden. Wenn die neu ausgebildeten Triebe zu große Ausmaße annehmen, können sie mit einer Heckenschere zurückgeschnitten werden. Um die Bewurzelung, vor allem in der Anwachsphase, sicherzustellen, ist während dieser Zeit und bei anhaltender Trockenheit ausreichendes Gießen erforderlich.

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